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Neugier und Vielfalt prägen das künstlerische Wirken von Jean-Guihen Queyras. Auf der Bühne und bei Aufnahmen erlebt man einen Künstler, der sich mit ganzer Leidenschaft der Musik widmet, sich dabei aber vollkommen unprätentiös und demütig den Werken gegenüber verhält, um das Wesen der Musik unverfälscht und klar wiederzugeben.
Wenn die drei Komponenten – die innere Motivation von Komponisten, Interpret und Publikum – auf derselben Wellenlänge liegen, entsteht ein gelungenes Konzert. Diese Ethik der Interpretation lernte Jean-Guihen Queyras bei Pierre Boulez, mit dem ihn eine lange Zusammenarbeit verband. Mit diesem Ansatz geht er in jede Aufführung, stets mit makelloser Technik und klarem, verbindlichem Ton, um sich ganz der Musik hinzugeben.
So nimmt er sich mit gleicher Intensität sowohl Alter Musik – wie z.B. mit dem Freiburger Barockorchester und der Akademie für Alte Musik Berlin – als auch zeitgenössischer Werke an. Unter anderem hat er Kompositionen von Ivan Fedele, Gilbert Amy, Bruno Mantovani, Michael Jarrell, Johannes-Maria Staud, Thomas Larcher und Tristan Murail zur Uraufführung gebracht. Im November 2014 spielte er das Cellokonzert von Peter Eötvös anlässlich dessen 70. Geburtstags unter der Leitung des Komponisten ein.
Jean-Guihen Queyras war Gründungsmitglied des Arcanto Quartetts; mit Isabelle Faust und Alexander Melnikov bildet er ein festes Trio. Überdies sind Alexandre Tharaud und Alexander Melnikov seine Klavierpartner. Darüber hinaus erarbeitete er zusammen mit den Zarb- Spezialisten Bijan und Keyvan Chemirani ein mediterranes Programm.
Diese Vielfältigkeit hat viele Konzerthäuser, Festivals und Orchester dazu bewegt, Jean-Guihen Queyras als Artist-in-Residence einzuladen, wie das Concertgebouw Amsterdam, das Festival d’Aix-en-Provence, das Vredenburg Utrecht, De Bijloke Gent und das Orchestre Philharmonique de Strasbourg.
„Es ist ebenso außergewöhnlich, ihm zuzusehen wie zuzuhören. Er scheint sich völlig in seinem Instrument zu verlieren, als wäre sein Cello eine Erweiterung seiner selbst, jede Sehne wird in intensiver Konzentration angespannt, während herrliche Tonfolgen aus seinem Bogen strömen, wie es mit nur einem Instrument eigentlich unmöglich sein sollte”The Times, Juli 2023
Jean-Guihen Queyras ist regelmäßig zu Gast bei renommierten Orchestern wie dem Philadelphia Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Koninklijk Concertgebouw Orkest, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Orchestre de Paris, dem Orquesta Nacional de España, dem Cleveland Orchestra, dem Residentie Orkest Den Haag, dem London Symphony Orchestra sowie am Leipziger Gewandhaus und an der Tonhalle Zürich. Er arbeitet mit Dirigenten wie Iván Fischer, Philippe Herreweghe, Yannick Nézet-Séguin, Maxim Emelyanychev, François-Xavier Roth, Sir John Eliot Gardiner und Sir Roger Norrington.
Die Diskographie von Jean-Guihen Queyras ist beeindruckend: Seine Aufnahmen der Cellokonzerte von Edward Elgar, Antonín Dvořák, Philippe Schoeller und Gilbert Amy wurden von der Fachkritik begeistert aufgenommen. Im Rahmen eines Schumann-Projektes sind 3 Alben entstanden, die u.a. das Cellokonzert mit dem Freiburger Barockorchester unter der Leitung von Pablo Heras-Casado sowie sämtliche Klaviertrios, mit Isabelle Faust und Alexander Melnikov, beinhalten. Auf seinem Album mit dem Titel „THRACE - Sunday Morning Sessions“ kreuzen sich, unter Mitwirkung der Chemirani-Brüder und Sokratis Sinopoulos, zeitgenössische Werke, Improvisationen und traditionelle Musik des Mittelmeerraums. Neben der ersten CD des „Invisible Stream“ Ensembles 2022 bestehend aus Jean-Guihen Queyras, Raphaël Imbert, Pierre-François Blanchard und Sonny Troupé erschien 2024 die Aufnahme der Cellokonzerte von Kraft und CPE Bach mit dem Ensemble Resonanz unter der Leitung von Riccardo Minasi. Zudem veröffentlichte er eine erneute Einspielung der kompletten Cellosuiten von Johann Sebastian Bach, 17 Jahre nach der ersten Gesamtaufnahme aus dem Jahr 2007. Jean-Guihen Queyras nimmt exklusiv für harmonia mundi auf.
In der Saison 2025/26 wird Queyras unter Leitung von Yannick Nézet-Seguin, Dima Slobodeniouk, Andris Poga, Juraj Valcuha, Duncan Ward, Karina Canellakis, Aziz Shokhakimov, Christian Reif mit renommierten Orchestern wie dem Boston Symphony Orchestra, dem BBC Philharmonic, Konzerthausorchester Berlin, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Radio Filharmonisch Orkest, Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Orchestre Métropolitain, mit der Kammerakademie Potsdam und dem Tampere Philharmonic Orchestra zusammenarbeiten. Zu den Highlights der Saison gehören eine Tournee mit dem Chamber Orchestra of Europe, Yannick Nézet-Seguin und Veronika Eberle, mit Konzerten in Prag, Luxemburg, Paris, New York und Philadelphia, sowie Tourneen nach Japan, Korea und Taiwan, und Uraufführungen eines neuen Doppelkonzerts von Oscar Strasnoy gemeinsam mit Alexandre Tharaud.
Kammermusikkonzerte mit Partner:innen wie Alexandre Tharaud, Alexander Melnikov, Isabelle Faust, Jörg Widmann, Pierre-Laurent Aimard, Belcea Quartet und Tabea Zimmermann in der Wigmore Hall London, beim Musikfest Berlin, im Boulez Saal Berlin, in der Kölner Philharmonie, dem Konzerthaus Wien, der Philharmonie de Paris, Flagey Brüssel, in Dresden und Genf runden die Saison ab.
Jean-Guihen Queyras ist Professor an der Musikhochschule Freiburg und künstlerischer Leiter des Festivals „Rencontres Musicales de Haute-Provence“ in Forcalquier. Er spielt auf dem „Kaiser“-Stradivari, das 1707 in Cremona hergestellt wurde und freundlicherweise von der Firma Canimex Inc. aus Drummondville (Quebec) zur Verfügung gestellt wird.
2025/2026
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Kontakte: Carolin Traute-Breidenbach, Rebekka Aebi