Die aktuellen Programme finden Sie im IMPRESARIUM der Saison 25/26
Texte von Else Lasker-Schüler, Edgar Allen Poe, Leconte de Lisle, Oscar Wilde, Joseph von Eichendorff
Musik von Claude Debussy, Henriette Renié, Franz Liszt, Francisco Tarrega
Düsseldorf 1853, der junge Johannes Brahms besucht Robert und Clara Schumann und begeistert das Paar mit seiner Kunst. Es entwickelt sich eine der bedeutendsten Künstlerfreundschaften des 19. Jahrhunderts, deren Beteiligte sich gegenseitig künstlerisch beflügeln. Ein Dreierbündnis, das aber auch umweht ist von Rätseln und Mutmaßungen.
Briefe und Texte um das Verhältnis zwischen Johannes Brahms, Clara und Robert Schumann sowie Werke von Franz Schubert, Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann.
Iwan Turgenjew: “Das Lied der triumphierenden Liebe”
Ernest Chausson: Poéme ” le chant de l´armour triomphant” op.25
Gabriel Fauré: Sonate A-Dur op.13, Paul Viardot gewidmet
Pauline Viardot: Six Morceaux und Sonatine
Paul Viardot: Romance
Die Liebe Iwan Turgenjews zu der Sängerin Pauline Viardot-Garcia zählt zu einer der ungewöhnlichsten Verbindungen, die das 19. Jahrhundert hervorgebracht hat. Sie brachte Turgenjew unsagbare Qualen, sie erwies sich aber ebenso als Quell seines künstlerischen Schaffens.
Im «Lied der triumphierenden Liebe» von 1881 hüllt der schwermütige Iwan Turgenjew das Geschehen in die Maske einer italienischen Renaissance-Novelle. Fabio und Muzio verlieben sich im Ferrara des 16. Jahrhunderts in dieselbe Valeria, die dem heiteren Maler Fabio schließlich den Vorzug gibt. Der düstere Musiker Muzio verzieht sich darauf in den Orient und kehrt Jahre später mit Glitzerstoff, Perlen und sonstigem Blendwerk zurück. Vor allem aber führt er eine indische Geige mit sich, auf der er das betörende «Lied der triumphierenden Liebe» intoniert, das die aufgewühlte Valeria nächtens im Park schlafwandeln und konfuse Traumbilder schauen lässt.
Fabio sticht schließlich den Rivalen nieder, der aber vom malaiischen Diener und Magier wieder auferweckt wird. Als Fabio gerade seine Valeria als heilige Cäcilia malt, erklingt unter ihren Händen auf der Orgel wiederum das verräterische Lied, und in ihr regt sich ein neues Leben. Ob das Kind schließlich von der Malerei oder von der Musik stammt, bleibt offen und ist dennoch klar.
Ernest Chausson hat dieser geheimnisvollen, mystischen Geschichte seine Töne gegeben und sie sensibel übertragen in sein zartes und zugleich hochdramatisches “Poéme”.